Das Glücksspiel in Asien ist beliebt und umstritten

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Was denkst du, welche Glücksspiel-Oase weltweit den größten Gewinn absetzt? Sehr verständlich, wenn man bei dieser Frage zuerst an Las Vegas denkt. Durch die breite Vertretung der dortigen Casino-Kultur in Filmen, Büchern und legendären Songs hat Las Vegas auch unter Glücksspiel-Laien einen fest verankerten Ruf als Casino-Welthauptstadt. Aber jetzt kommt´s: das ist sie schon lange nicht mehr! Seit einigen Jahren schon hat die südchinesische Stadt Macao den Titel als Umsatz-Champion an sich gerissen und ist heutzutage das wahre Glücksspiel-Mekka. Aber nicht nur in Macao, auch im Rest von Südostasien boomt die Gambling-Industrie wie nie zuvor. Zocker aus der ganzen Welt entdecken die vielen sprießenden, tropisch warmen Casino-Resorts für sich und momentan liegt besonderes Augenmerk auf dem Archipel der Philippinen.

Was genau steht auf dem Spiel?

Die Philippine Amusement and Gaming Corporation (kurz: PAGCOR oder einfach Pagcor) ist die nationale Glücksspiel-Aufsichtsbehörde der Philippinen. Diese Behörde sorgt für ein regierungsgesteuertes Monopol in der Gaming-Branche, denn die meisten Casinos sind direkt im Besitz von Pagcor und die restlichen erhalten von Pagcor ihre Lizenzen und werden reguliert. Der Präsident des Archipels, Rodrigo Duterte, ist bekannt für seine oftmals kontroverse Unverblümtheit und widersprüchliche Aussagen, was nun auch in der Glücksspiel-Szene für Durcheinander sorgt. Im Januar 2018 hat Duterte nämlich Pagcor verboten, weitere Lizenzen für ausländische Casino-Investoren auszustellen. Die Inselnation hatte jedoch wirtschaftlich vielversprechende Pläne, sich zu einem südostasiatischen Gambling-Hotspot zu entwickeln. Das könnte alles scheitern, wenn Duterte seinen Bann nicht auflockern wird. Einen weiteren Grund für Aufruhr gab es durch die riesige Anzahl von Ausländischen Angestellten des Konzerns POGO (Philippine Offshore Gambling Operators), die nicht registriert sind und daher bisher auch keine Steuern an das philippinische Finanzamt zahlten. Seit einem Aufruf an diese Leute, dass sie jetzt eine Steuernummer beantragen müssen, flocken Tausende, die meisten davon Chinesen, zum Finanzamt und überfluten dessen administrative Kapazität.

Ein schlechter Deal und ein schäumender Präsident

Wie es zu dieser radikalen Entscheidung kam, ist durch einen kurzen Blick auf die vorhergehenden Entwicklungen nachvollziehbar. Es mag etwas impulsiv gewesen sein, dafür macht es eine dramatische Story her: Ein riesiges internationales Gambling-Unternehmen mit Sitz in Hong Kong namens Landing International Development hat einen Vertrag mit einer gemeinnützigen philippinischen Organisation Nayong Pilipino Foundation abgeschlossen. In dem Vertrag geht es um knapp einen Quadratkilometer Land in bester Lage, welches die reichen Hongkonger für 70 Jahre pachten. Darauf errichten wollen sie ein integriertes Luxus-Casino-Resort, komplett mit Themenpark, Shopping-Möglichkeiten, Kongresszentrum und allem Drum und Dran. Dutertes Problem mit diesem Deal? Die seiner Meinung nach viel zu billige Pacht, die lange Pachtdauer – also die großen wirtschaftlichen Nachteile für die Seite der Philippinen - und die Tatsache, dass ein Casino involviert ist – denn laut eigener Aussage hasst er Glücksspiel und will es nicht haben; im Laufe seiner Amtszeit will er auf keinen Fall, dass sich die Zahl der Spielhallen in seinem Land vergrößert. In seinem Zorn über den schlechten Deal feuerte er sämtliche Verantwortlichen der Nayong-Organisation und setzte das Moratorium der Casino-Lizenzvergaben von Pagcor durch.

Der unerwartete Umschwung – darf Gambling wieder weiterwachsen?

Zu Andrea Domingo, der Vorsitzenden von Pagcor, soll der wankelmütige Präsident jedoch kürzlich gesagt haben, dass er den Glücksspiel-Sektor in den Philippinen weiterhin gefördert haben will. Moralapostel oder Glücksspiel-Fan, man muss nicht allzu weit denken um zu realisieren, warum diese Branche so eine große Rolle für das Land spielt: die von Pagcor an die philippinische Regierung ausbezahlten Steuersummen reichen in die Millionenhöhe. Tatsächlich sollen die Pagcor-Steuern die drittgrößte Einkommensquelle der philippinischen Regierung ausmachen. Nachdem die erste Überraschung über solch eine 180-Grad-Kehrtwende überwunden ist, drückt sich unausweichlich die nächste große Frage brennend in den Vordergrund: wird Duterte nun das umstrittene Moratorium wieder aufheben? Falls er nicht wieder zack-zack seine Meinung ändert, wäre das die logische Konsequenz. Aber ein Präsident, der derartig krass für Verwirrung sorgt, ist vor allem eins: unmöglich einschätzbar. Auf jemanden, der seine Meinung so schnell und radikal ändert wie das Aprilwetter, kann man sich nicht verlassen– was soll man davon halten, und vor allem, was geht wirklich in ihm vor? Die Spielergemeinde sowie auch die in- und ausländischen Provider-Firmen stehen ratlos da. Es bleibt also spannend. Denn eines lässt sich das Oberhaupt der Philippinen nicht nehmen: es wird nicht langweilig.

Nicht nur im fernen Asien geht es in der Glücksspielbranche ab, sondern auch direkt hier in Europa! Schau dir doch mal an, was die Insel Malta alles zu bieten hat:

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